Wintersonnenwende

Am 21. Dezember ist jedes Jahr die Wintersonnenwende. Bisher habe ich diesem Datum nicht besonders viel Beachtung geschenkt. Klar, so kurz vor Weihnachten hat man auch siebenhundertdreiundzwanzig andere Dinge zu tun.
Aber dieses Jahr war es irgendwie anders… Ich weiß nicht genau warum? Vielleicht weil es irgendwie ein düsteres Jahr war? Weil ich so viel mehr Zeit in der Natur verbracht habe? Weil ich versuche Dinge bewusster wahr zu nehmen??

Eigentlich auch egal warum.
Wichtig ist nur, dass ich gespürt habe, dass diese längste Nacht des Jahres etwas besonderes in sich trägt. Erst kam ich nicht darauf, was es ist. Aber bei einem langen und nebligen Spaziergang erkannte ich es:

HOFFNUNG!

Auch wenn wir noch mitten im Winter stecken, geht es von nun an wieder bergauf. Jeden Tag wird es früher hell… wenn das nicht positive Aussichten sind?

Und mit dem Licht kommt auch die Hoffnung:

  • Hoffnung, dass diese Pandemie bald ein gutes Ende nimmt.
  • Hoffnung, dass alle gesund bleiben.
  • Hoffnung, dass das neue Jahr wieder Alltag und Unbeschwertheit bringt.
  • Hoffnung, dass es wieder Frühling wird.
  • Hoffnung, dass wir all die Menschen treffen und drücken können, die uns fehlen. 🌱
  • Hoffnung, dass das Licht unsere Stimmung hebt und wir die Nasenspitzen wieder gen Sonne strecken können. ☀️
  • Hoffnung, dass wir aus diesem Jahr gelernt haben, dass Freiheit und Leichtigkeit nicht selbstverständlich sind und wir mit mehr Dankbarkeit das Schöne genießen.
  • Hoffnung, dass es morgens nicht mehr stockdunkel und frostig ist, wenn ich aufs Rad steige… 😉

Es gibt noch so viel mehr, auf das wir hoffen können!
Mit dem Licht kommt das Positive, das Optimistische, das Leichte…

In meinem österreichischen Adventskalender (Danke 😘) war folgendes Zitat:

Mir klingt ein Lied in Ohren,

uralter Zaubermacht:

Es ward das Licht geboren!

Es schwand die längste Nacht.

(Ernst Rauscher)

Am 21. saß ich abends also etwas trübselig zu Hause, anstatt diese besondere Nacht zu feiern.
Dafür bin ich am folgenden Morgen extra früh aufgestanden und habe der Nacht dabei zugesehen, wie sie der Dämmerung wich.

(Blick aus unserem Schlafzimmer)


Dabei habe ich für mich ein paar Zeilen aufgeschrieben, die ich mit Euch teilen mag:

„Die Welt ist voller Reif, es ist bitterkalt. Aber immerhin scheint sich der Nebel heute mal zu verziehen, wer weiß, vielleicht kommt ja noch die Sonne raus?
Ich sitze hier vor dem Fenster und schaue in die schwindende Nacht hinaus. Ich möchte meine Gedanken aufs Papier fließen lassen, gerade nach gestern Abend ist das wohl eine gute Idee.
Heute Nacht war Wintersonnenwende und ich entdeckte in mir das Bedürfnis, dies irgendwie zu zelebrieren. Ist es nicht ein schönes Symbol, die letzte und längste dunkle Nacht zu feiern? Einerseits um das Dunkle in unserem Leben anzuerkennen, es gehört dazu. Ohne Dunkel kein Licht.
Anderseits um die Hoffnung mit einem Lächeln zu begrüßen, die Tage werden wieder heller, mehr Licht in unserem Leben!

Eine Fackelwanderung durch den dunklen Wald wäre sicher wunderschön gewesen (zumal alle Tannenspitzen voller kleiner Eiskristalle hingen), oder ein kleines Feuerchen im Garten mit Punsch? Ja, es war gestern bibberkalt mit minus fünf Grad, aber hey, wir sind doch nicht aus Zucker? 😉

Ich habe wohl den Fehler gemacht nur darüber nachzudenken, wie schön es wäre… eine verpasste Gelegenheit.
So saß ich im Endeffekt traurig auf meinem Lieblingssessel (wenigstens prasselte ein Feuerchen im Kamin) und tat tat gar nichts.

Ich lerne daraus zwei Dinge. Erstens: Im kommenden Jahr höre ich auf meine innere Stimme! (Das sollte ich wirklich viel öfter tun!!)
Ich finde die Winter- und Sommersonnenwende sollen zwei Feste sein, die ich feiern möchte. Sie sind Wendepunkte der Natur im Jahreskreis. Ich fühle mich immer mehr als Teil der Natur, des großen Ganzen.
Und Veränderung ist prima!! Also warum nicht diese beiden besonderen Tage besonders begehen?
Und zweitens: Ich suche mir Menschen, denen es genauso geht. Und dann feiern wir gemeinsam!“

Also holt Eure Kalender raus:
Neuer Termin:
Wintersonnenwend-Feier am 21.12.22, bei uns im Garten, mit Feuer, Punsch und jeder Menge Hoffnung im Herzen! 🥰

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