Wisst ihr, was heute für ein Tag ist? Ein besonderer Tag, vor allem in diesem Jahr. Die Überschrift hat es schon verraten. Es ist Wintersonnenwende.
Und was heißt das nun?
Heute ist der kürzeste Tag des Jahres. Sozusagen das Gegenteil von „Midsommar“. Darüber freue ich mich sehr. Warum?? Wer freut sich über Dunkelheit statt Licht? Ist sie jetzt völlig neben der Spur??
Nein, das bin ich nicht, ich freue mich besonders darüber, weil ab morgen die Tage wieder länger werden, jeden Tag um ein paar Minuten.
Dunkler als jetzt, wird es nicht mehr!
Und wenn das mal keine positive und schöne Aussage ist, dann weiß ich auch nicht. ;o)
Die Sonne versorgt uns im Moment, statt wie im Sommer mit 17 Stunden strahlender Helligkeit, mit gerade mal etwas mehr als acht Stunden Licht. (Und an manchen Tagen, so wie heute, fällt es einem auch richtig schwer, dass bißchen Helligkeit überhaupt als Licht zu bezeichnen. Diesig, wolkig, grau … ).
Wenn es wenigstens richtig eklig wäre, winden und regnen würde, das wäre wenigstens ein anständiges Sauwetter. Dann wäre es drinnen so richtig gemütlich!! Aber so??
Und wie ätzend ist es denn, morgens im Dunkeln zur Arbeit zu fahren, den ganzen Tag drinnen zu schaffen und abends, wenn der Feierabend endlich ruft, schon wieder durch die stockdunkle Nacht nach Hause pendeln zu müssen?
Es gibt also wirklich genug Gründe, eine leichte Winterdepression zu entwickeln …
Deswegen drei gut gemeinte Ratschläge, wie von „Mutti“:
- Gerade jetzt ist es besonders wichtig, dass wir es uns gemütlich machen. Wer noch ein paar Ideen sucht, der kann gern beim Thema „Hygge“ noch mal reinspickeln.
- Mindestens genauso wichtig ist es, sich trotzdem an die frische Luft zu wagen und zu versuchen, das bißchen Licht mit der Nasenspitze einzufangen. (Und wenn es nur ein Spaziergangs-Quickie in der Mittagspause ist.)
- Vielleicht am wichtigsten ist allerdings unsere Einstellung zur Dunkelheit und zum fiesen, miesen Nieselwetter. Wie immer: Alles eine Sache der Perspektive. 😉
Wie Perspektive? Was findet sie denn jetzt schon wieder Gutes an dieser tristen Düsternis? Das will ich Euch gerne sagen:
Es ist nie so einfach, Sonnenaufgänge zu bewundern, denn dafür muss man nicht mal früh aufstehen. Also die einzige Chance für Langschläfer dieses berührende Naturspektakel zu erleben. 😅
Dieses Bild ist gestern morgen, kurz nach neun Uhr entstanden.
Und wäre es zur Zeit nicht so neblig und feucht, könnte man auch nicht von oben so herrlich auf den Nebel und das „verschluckte“ Dorf schauen. Sooo schön!!
Auch Weihnachten liegt nicht umsonst genau zu dieser Zeit! Wir machen es uns mit Lichtern und Kerzen gemütlich. Genau deswegen lohnt auch noch ein Spaziergang am Abend. Selbst mit Corona-Ausgangssperre um 20 Uhr bleibt noch genug dunkle Abendzeit übrig, um die Schuhe zu schnüren und in die beleuchteten und geschmückten Häuser zu schauen und die Lichtervielfalt zu bestaunen.
Und was ist mit den Sternen?
So viel Zeit hat man sonst nicht, um in den Nachthimmel zu schauen.
Wenn uns Petrus keinen Strich durch die Rechnung macht, sollten wir das alle auch heute Abend tun (vor allem natürlich die Sterndeuter und Hobbieastronomen unter uns).
Denn in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember findet ein seltenes Himmels-Spektakel statt, die große Konjunktion. Dabei kommen sich Jupiter und Saturn ganz nah, wie ein Planeten-Tanz. So nah, dass sie fast zu einem einzigen großen Lichtpunkt zu verschmelzen scheinen. Das kann man bei freier Sicht selbst mit bloßem Auge gut erkennen.
Also kurz nach Einbruch der Dunkelheit Richtung Süd-Westen schauen, relativ dicht über dem Horizont. Aber nicht trödeln, denn bereits um 18 Uhr gehen die Gestirne auch schon wieder unter.
Tja, wenigstens die Planeten dürfen sich ganz nah kommen. Genießen wir doch einfach diese kosmische Umarmung. Stellvertretend für all die Umarmungen, die uns gerade so sehr fehlen!!
Und in diesem Sinne:
Es werde Licht!