Na, gut geschlafen?

Gut, dass mir heute morgen niemand diese Frage stellt, denn die Antwort darauf wäre ein lautes, klares: Nö!

Von den Wise Guys gibt es ein Lied mit folgendem Text:

“Das war’s wert, was für eine Nacht, gesungen, getanzt und gelacht, die Nacht zum Tag gemacht. Das war echt nicht verkehrt, das war nötig ohne Scheiß, heut zahl ich halt den Preis: Das was wert!“

(Wise Guys)

Zu meinem allergrößten Bedauern, wäre das nicht die Begründung für diese kurze Nacht gewesen. (Auch wenn ich mir das sehr wünschen würde!)
Die Antwort sähe eher folgendermaßen aus:

Gestern Abend habe ich beschlossen, bereits nach dem Abendessen, auf Grund von Kopfschmerzen und übler Laune, mich in mein Bett zu begeben. Ich verabschiedete mich von den Kindern mit einem knappen „Gute Nacht“ und stieg die Treppe empor. Die empörten und entsetzten Worte unserer Erstgeborenen: „Aber Mama, es ist erst viertel nach sieben?!“ begleiteten mich nach oben. 😉 Kein Wunder, ihr Biorhythmus kündigt um diese Uhrzeit den Beginn des aktiven Teil des Tages an. Dieser tickt bei einer 19-jährige Nachteule halt ein bißchen anders.

Der beste Ehemann der Welt kam nach oben und wollte wissen, ob er mir irgendwas Gutes tun kann. Leider nein, kann er nicht.
Und dann bin ich auch ziemlich schnell eingeschlafen.

Einige Stunden später (igendwann nach 22 Uhr), wurde ich wach. Und… konnte nicht mehr einschlafen. Hat mein Körper jetzt gedacht, das war ein ausgiebiger Mittagsschlaf?? Nach vergeblichem Hin- und Herdrehen war klar, das wird leider nix mit dem Weiterschlummern. Also habe ich mich kurz zu meinem Mann gesellt, der inzwischen unten vor dem Fernseher saß. Hab dem jüngsten Kind noch gute Nacht gewünscht und zum Löschen des Lichtes geraten und hab mich dann wieder ins Schlafzimmer verkrümelt. Dort habe ich bis kurz nach Mitternacht die Ruhe genossen und ein paar Dinge am Schreibtisch erledigt.

Gegen halb eins wurde ich dann doch wieder schläfrig kuschelte mich zu meinem Mann ins Bett.

Zum Glück bin ich ein begnadeter Schnell-Einschläfer, so dass ich, obwohl er noch wach war, zügig ins Traumland entschwinden konnte. Leider nicht sonderlich lange.

Denn plötzlich zerriss ohrenbetäubendes Katzengeschrei die Stille der Nacht. Direkt unter unserem offenen Schlafzimmerfenster lieferte sich unser Kater ein heftiges Fauchgefecht mit einem unbekannten, haarigen Eindringling. Das ist für unser gutmütiges Katerchen sehr ungewöhnlich.
Mein Mann ist heldenhaft aufgestanden, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und hat das arme Tier rein gelassen. (Der muss sonst draußen schlafen, ihr werdet gleich sehen, warum).

Nun waren wir also zu dritt im Bett, der Mann, der Kater und ich. Und dieses Tier wird sehr gerne in den Schlaf gekuschelt und fordert das auch zuckersüß, aber vehement ein.
Irgendwann war sowohl die Katze, als auch wir friedlich eingedöst.

So gegen halb vier morgens hat sich der Sohn ins Bad begeben, was die Katze geweckt hat, die dann ebenfalls nach unten wollte. So wurde auch ich wach und schloss mich den beiden an.
Hamlet (Prinz Hamlet von Dänemark ist der passende Name für unseren haarigen Mitbewohner) wollte dann natürlich einen kleinen Mitternachtsimbiss. Da er normalerweise nach der Fütterung wieder an die frische Luft will, habe ich geduldig gewartet, um ihm die Türe zu öffnen. Nicht aber heute Nacht. Statt nach draußen, wollte auch er ins Badezimmer, um noch einen Schluck zu trinken (er trinkt ganz vornehm, wie es sich für einen Prinzen gehört, frisches, fließendes Wasser, direkt aus dem Hahn).

Was für eine Männerstimme ist das denn? Etwas irritiert mache ich mich auf die Suche nach der Quelle dieser Geräuschkulisse.
Ich werde im Zimmer der Jüngsten fündig. Das Kind schläft friedlich, aber aus ihrem Lautsprecher quakt noch irgendein Kerl. Sie hat wohl vergessen die Schlummerfunktion einzustellen. Oh Mann.

Zurück zum Kater. Er denkt gar nicht dran, die Wohnung verlassen zu wollen und begleitet mich lieber wieder nach oben und schmiegte sich schnurrend an mich.
Hauptsache jetzt ist endlich Ruhe!

Ruhe?? Kurz drauf war die nachtaktive Erstgeborene in der Küche zu Gange, Eiswürfel schepperten, Wasser lief, Türen wurden nicht besonders leise geschlossen… Ahhh!!
Ich drehe mich genervt auf die andere Seite um wieder die Augen zu schließen, habe die Katze vergessen und diese bekommt einen unabsichtlichen Tritt. Beleidigt möchte sie nun doch lieber einen Ausflug in den nächtlichen Garten machen.
Also wieder aufstehen, Treppe runter, Tür auf, Katze raus, Tür zu, Treppe hoch, seufzend auf die Matratze sinken. Augen wieder zu.

Inzwischen ist es fünf Uhr morgens und ich werde durch schallendes Gelächter geweckt. Der Sohn hat es noch recht lustig und spielt irgendein besonders witziges Onlinespielen mit seinem besten Freund, der in Mainz wohnt.
Es gab kurze ermahnende Worte, bezüglich der anzutretenden Nachtruhe. Aber hey, er ist 17, es sind Ferien und er hat es schön. Sei es ihm gegönnt! 😉

7:15 Uhr, mein Wecker klingelt. Oh Gott! Nicht wirklich, oder?
Dann fällt mir ein, daß ich zum Tratschwalk-Silvesterlauf verabredet bin und darauf freue ich mich sehr. Etwas gerädert treffe ich auf dem Weg ins Bad erneut den Sohn, der etwas irritiert schaut, was ich denn mitten in der Nacht hier tun würde? Meine Antwort: „Aufstehen“ löst bei ihm ein irritiertes Lachen und ein gebrummeltes „Guten Morgen“ aus.
Auf meine Frage, ob er denn immer noch wach sei, schüttelt er entrüstet den Kopf und meinte nur, er wäre wohl mit Kleidern eingeschlafen. Sowas? Und er würde sich nun doch noch ein Weilchen ins Nest legen.
(Während ich dies hier schreibe, ist 12:30 Uhr, bisher ward er noch nicht gesehen.😅)

Heute ist Silvester. Lange aufbleiben für alle!! Oder?
Ich bin gerade äußerst dankbar für einen ruhigen Tag und einen entspannten Abend. Sonst haben wir oft das Haus voller toller Menschen und es wird sehr spät… heute mal nicht.
Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich Mitternacht erleben werde.
Man wird halt nicht jünger. ;o)

(Klar, der Kater macht jetzt erst mal ein Mittagsschläfchen.)

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