Den Kopf und die Seele „freipusten“

Was für ein Wetter… Kalt, nass und stürmisch.
So ganz nach meinem Geschmack! 😉

Wenn es draußen richtig ungemütlich wird, fange ich innerlich an zu glühen. Dann gibt es nur noch zwei Dinge zu tun:

1. Die Regenjacke an und ab nach draußen!
2. Es sich hinterher gemütlich machen und das gemütliche und kuschelige zu Hause genießen.

Die letzten Wochenenden hatten wir fast durchweg tolles Wetter, teils sogar schon richtig frühlingshaft.
Ich muss gestehen, dass es mir sehr schwer fällt mit einem Buch auf dem Sofa zu liegen, wenn draußen die Sonne strahlt.
Auch manche Projekte passen einfach besser zu Regentagen (Kleiderschrank aufräumen, Papierkram sortieren, Steuererklärung machen).

Wie gut ist es doch da, dass endlich mal wieder schlechtes Wetter ist. ;o)

Zurück zum ursprünglichen 2-Schritte-Plan:
Also zuerst frische Luft tanken.

Früh am Morgen habe ich in unserem Nachbarort die alte Ruine erklommen (samt dem Berg auf dem sie steht) und zu meiner großen Freude war ich ganz alleine dort oben, sozusagen die Burgherrin.

Hier ein Blick nach unten auf die Treppen hinauf zum höchsten Turm der Ruine.

So alte Gemäuer sind herrlich. Keine genormten Formen, die grob behauenen Steine, die ausgetreten Stufen, der Blick aus den Bogenfenstern in alle Himmelsrichtungen…

Wer hier wohl schon alles gewandelt ist, wie die Menschen damals dieses Bauwerk errichtet haben, wie sie hier gelebt haben?

Und wer stand nicht alles schon hier oben auf dem Turm und hat den Blick in die Ferne schweifen lassen… nach Feinden Ausschau gehalten oder nach der Liebsten?
In der prallen, sengenden Mittagssonne, nachts bei klarem Sternenhimmel oder so wie ich heute:

Bei Regen und Sturm??

Danke Wind, für diesen lustigen Schnappschuss. ;o)

Doch nicht nur dafür, sondern auch für die Fähigkeit, mir den Kopf und die Seele frei zu pusten.
Wenn einem die Luft um die Ohren pfeift, die Tropfen ins Gesicht klatschen und die Haare wie verrückt in alle Himmelsrichtungen fliegen, kann man gar nicht anders, als ganz im JETZT zu sein und einfach nur zu fühlen.

Ich spüre dann die Naturgewalt, wie sie an mir zieht und zerrt. Aber Gleichzeitig auch eine gewisse Leichtigkeit. Die Sorgen, die einem sonst im Kopf herumspinnen werden durcheinander gewirbelt und schließlich sogar einfach weg geblasen.
Und es macht sich, trotz des tosenden Sturms, eine tiefe innere Ruhe breit.

Ich stand lange dort oben.
Alleine.
Ganz bei mir.

Bis es dann doch irgendwann, nicht völlig unerwartet, recht klamm und kühl wurde.

Was galt es nun zu tun?
Zu Schritt zwei des Plans über zu gehen.

Heiß duschen, Tee kochen und mich darüber freuen, dass das Dach dicht ist und unsere Fenster zwar Licht rein, aber die Kälte draußen lassen.
#DankbarkeitfürdasSelbstverständliche

So sitze ich nun hier, lausche den Regentropfen, die an unser Dachfenster trommeln, sehe die Wipfel der Bäume, wie sie sich im Wind wiegen, schlürfe meine Tee und freue mich von Herzen darüber, dass endlich mal wieder Schmuddelwetter ist.

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