Die Schale der Lebensfreude


Mit Bildern kann man ausdrücken, was man mit sachlichen Worten oft nicht beschreiben kann.
Das Bild der „Schale der Lebensfreude“ begleitet mich schon viele Jahre. Aber in den letzten Monaten ist es immer konkreter geworden. Diese Vorstellung hilft mir, mich besser zu verstehen. Vielleicht könnt Ihr ja auch etwas damit anfangen? Ich versuche mal, es für Euch „aufzumalen“:

In mir drin ist eine wunderschöne Schale aus Keramik. Ich habe sie über die vielen Lebensjahre selbst getöpfert, natürlich ist sie nicht perfekt, hat Macken und Dellen, aber in ihrer Unperfektheit ist sie unbeschreiblich schön.

Die Schale sitzt genau in meiner Mitte, zwischen dem Herz, das vor Freude hüpft und dem Ort im Bauch, wo die Schmetterlinge flattern.
In diesem Gefäß befinden sich all die guten Gefühle wie Liebe, Glück und Zuversicht. Wie ein schimmernder, dickflüssiger Zaubertrank gluggern sie dort vor sich hin.
Wenn ich für andere da bin, dann schöpfe ich aus dieser Schale und gebe das Gute weiter. Von dieser Energie zehre ich im Alltag. Wenn ich in mich rein fühle, bringt sie mich zum Strahlen.

Es gibt nur ein kleines Problem: Am Boden hat die Schale einige kleine Löcher: Zweifel und Ängste, Frust und Einsamkeit. Durch sie tröpfelt das Glück langsam aber stetig heraus.
Natürlich wäre es clever, die Löcher einfach zu stopfen, aber das ist mir bisher nicht gelungen. Vielleicht ist das auch gar nicht möglich, weil das Leben einfach so ist?
So schwindet das Positive in der Schale immer mehr, das Glückslevel sinkt, damit auch oft die Energie und die Leichtigkeit.
In sehr schweren Lebensphasen ist das Gefäß so gut wie leer. Ein Schicksalschlag, eine große Lebenskirse kann das Gefäß ins wanken bringen, dann schwappt es über und es fühlt sich an, als wenn alle Freude auf einmal herausgeflossen wär, alles ist sinnlos: „Ich kann nicht mehr!“

Dann ist die Versuchung groß, einfach Wasser oben rein zu gießen, damit sich der Pegel schnell hebt. Das Wasser steht hier für alles , was uns von unseren Sorgen ablenkt, was uns kurzfristig gut tut: Schokolade futtern, uns stundenlang von Netflix berieseln lassen, morgens nicht aus dem Bett kommen, durch Instragram scrollen, Dinge kaufen, die wir eigentlich nicht brauchen. Jeder hat da so sein eigenes „Wässerchen“…
Das Problem dabei ist, dass dieses Wasser den zähen, dicken Glückstrank immer weiter verdünnt. Und je dünner er wird, desto schneller tropft er durch die Löcher am Boden. So sinkt der Glücksspiegel im Gefäß immer rasanter und man muss immer schneller mehr Flüssigkeit oben rein kippen, meistens dann halt „Wasser“.
Ein Teufelskreis.

Nun, könnt Ihr raten, was die Lösung ist? 😅

Natürlich mehr Glück, Liebe, Zuversicht, Hoffnung, Lachen, Vorfreude, Miteinander, Zufriedenheit, Leichtigkeit, Achtsamkeit, Dankbarkeit und die vielen kleinen Glücksmomente am Wegesrand.
Eben der „Gute Stoff“, der das Leben lebenswert macht.
Denn nur wenn ich gut gefüllt bin, kann ich mit Freude meine Liebe weitergeben. Nur wenn ich auf mich selber achte, kann ich für die Menschen um mich rum da sein.

Wollt Ihr Euer Gefäß füllen? Mit der guten Glücksflüssigkeit? Dann gibt es hier eine kleine Anleitung in drei Schritten:

  • Der erste Schritt ist, sich erst mal bewusst zu werden, dass wir so ein Gefäß ins uns tragen. Dass es nicht automatisch immer voll ist, dass unsere Ressourcen begrenzt sind.

    Wie voll ist Deine Schale in diesem Augenblick? Wo sitzt sie bei Dir? Bist du Dir Deiner Löcher im Boden bewusst?
  • Der zweite wichtige Schritt ist herauszufinden, was Deine Schale füllt. Man muss schon genau hinschauen um zu erkennen, was eher wässrige Flüssigkeiten sind und was die echte „dicke Glücksbrühe“ ist.

    Was erfüllt Dich, wobei geht Dein Herz auf, wann vergisst Du die Zeit und bist ganz bei Dir? Wer tut Dir gut? 🌱
  • Der Dritte ist definitiv der schönste Schritt:

    Tu genau diese Dinge!!!

Und genau deshalb schreibe ich hier. Es „erfüllt“ mich, es hilft mir, meinen Blick auf das Positive zu lenken, es motiviert mich, schöne Dinge zu tun (sonst hätte ich ja nichts zum drüber Schreiben 😉).

Ich möchte mehr von dem „guten Stoff“ in meinen Alltag einplanen.
Denn auch wenn viele kleine Glücksmomente einfach so passieren und man sie eigentlich nur pflücken muss, wird mir immer klarer, dass ich nich nur darauf warten darf, bis ich über einen solchen Moment stolpere, sondern ich kann ganz bewusst kleine Freuden in mein Leben integrieren.

Macht es mir nach: Fangt einfach an, dicke, cremige, fluffige Wohlfühlmomente in Eure Schale hineinzufüllen.
Die allerschönsten treiben dann oben drauf, wie der köstliche Sahneberg auf einer leckeren, heißen Schokolade.
🍄

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