Die zauberhafte Morgenroutine

Morgenstund hat Gold im Mund.

Dieses alte Sprichwort enthält so viel Wahrheit! Zum Glück gehöre ich zur Gattung Lerche und springe morgens, ein Liedchen trällernd, fröhlich aus dem Bett. Mein Mann und die Kinder hingegen zählen zur Spezies Eule, richtige Langschläfer. Jedenfalls seit die Kinder alle ein zweistelliges Alter erreicht haben.

Waren sie früher morgens nicht in den Betten zu halten (ich bin auch schon sonntags morgens mir dicken Augenringen um sechs Uhr mit ihnen spazieren gegangen), so bin ich heute froh, wenn wir am Wochenende um elf Uhr frühstücken können… aber ich schweife ab. ;o)

Was mein Leben unglaublich verbessert hat, ist der irre Entschluss, morgens vor den Kindern aufzustehen und den Tag ganz in Ruhe und für mich zu beginnen.
Das war vor einigen Jahren noch eine echte Herausforderung, auch mit den frühen Buszeiten der Kinder heißt das, dass der Wecker um 5:55 Uhr klingelt. (Dank Corona kann ich es zur Zeit etwas gemütlicher angehen lassen.) Ich gebe zu, vor sechs Uhr ist früh, aber es lohnt sich!! Da reichen schon 20 Minuten ganz alleine für mich, um morgens ganz anders in den Tag zu starten (in Ruhe ins Bad gehen, eine Kerze anzünden und eine Tasse Tee trinken).

Mit der Zeit habe ich einige Dinge ausprobiert, ein paar sind geblieben, vieles habe ich wieder verworfen.
Um mich selbst zu motivieren habe ich eine Liste zum Abhaken erstellt (von Hand, so gar nicht Instagram tauglich). Aber sie erfüllt ihren Zweck:

Hier ganz kurz, was die einzelnen Punkte bedeuten (in Klammern steht eine grobe Zeitangabe):

  • Bad + Splash: (10+3)
    Das erste was ich morgens tue (nachdem ich mich geräkelt und mir ein Glas Wasser gegönnt habe), ich schnappe meine Kleider, die liegen schon parat und gehe ins Bad. Dort richte ich mich für den Tag, denn ich fühle mich viel produktiver, wenn ich kein Nachtgewand mehr an habe.
    Und weil ich eh grad schon im Bad bin, mache ich einen drei minütigen Putz-Quicki: Waschbecken auswischen, Toilette checken, Handtuch wechseln und Fenster aufreißen.
  • H2O + Schreiben (15)
    Dann setzte ich mich mit einer Tasse Tee hin und schreibe ein paar Zeilen und checke kurz meinen Kalender für den Tag. An dieser Stelle variiere ich… ich hab auch schon mal ein paar Wochen meditiert, gehe kurz spazieren,einfach ein paar schöne ruhige Minuten für mich.
  • Lüften (1)
    Im Bad ist das Fenster ja schon auf, jetzt lüfte ich die Räume, in denen niemand mehr schläft. Je nach außen Temperatur kurz oder auch länger. Das ist mein Lieblingsjob! Geht super schnell und macht wach.
  • Betten (0)
    Das erledigt sich meistens von alleine, denn das muss immer derjenige machen, der länger liegen bleibt. ;o)
  • Wama (10)
    Wenn ich eine Waschmaschine am Tag laufen lasse (und natürlich auch aufhänge und zusammenlege), dann entkomme ich dem Phänomen des Mount Wäschebergs. Ich bleibe Herr über alles „Stoffliche“ und das fühlt sich so gut an. Jahrelang meinte mein Mann, auf meinem Grabstein würde einmal stehen: „Die Wäsche mach ich morgen.“ ;0)
  • Spülmaschine (5)
    Wenn alles geklappt hat, dann wurde abends sie Spülmaschine gefüllt und gestartet. Dann räume ich sie morgens aus und versorge die Dinge, die von Hand gespült wurden. So starte ich mit einer superaufgeräumten Küche in den Tag und jeder kann alles direkt in die Maschine stellen, keine Ausreden von wegen: Da ist kein Platz mehr…
  • 10 Min wirbeln (10)
    Das ist mein Geheimtipp. Stellt Euch eine Eieruhr oder einen Timer auf zehn Minuten und arbeitet in dieser Zeit konzentriert und ohne Unterbrechung. Man kann soooo viel schaffen in nur zehn Minuten! Decken und Kissen richten, Küche fegen, Krimskrams versorgen,… meistens brauche ich gar nicht die ganze Zeit, denn die Kinderzimmer betrete ich morgens nur zum Wecken. Die Kinder sind wirklich groß genug, um selbst für Ordnung zu sorgen (oder eben auch nicht, aber das ist ein anderes Thema).

Diese Liste sieht vielleicht doch etwas erschlagend aus. Aber insgesamt dauert es gar nicht so lange, vieles kann man nebenher machen… so wie es passt. Wichtig sind für mich die Zeit im Bad und das Schreiben in Ruhe, den Rest bekomme ich dann irgendwie immer unter.

Wenn ich diese Dinge morgens erledige, macht das einen großen Unterschied für den Rest des Tages. Es türmen sich keine Wäscheberge mehr auf und meist bin ich der Sieger im Kampf: Dreckiges Geschirr gegen Hausfrau.

Vielleicht habe ich Euch jetzt überhaupt nichts Neues erzählt, ihr habt schon seit Jahren einen goldenen Morgen. Dann habt ihr hoffentlich einfach nur diese Lektüre genossen.


Falls ihr doch etwas Neues oder hilfreiches entdeckt habt, dann freue ich mich sehr und lade Euch ein, es auszuprobieren.
Ich empfehle mit der Wäsche oder der Spülmaschine zu beginnen (und ganz wichtig: etwas Wundervolles für Euch!). Denn selbst wenn ihr noch riesige Berge vor der Waschmaschine liegen habt, ihr müsst das nicht alles heute erledigen. Wenn ihr aber jeden Tag eine Maschine laufen lasst, dann werden die Haufen mit der Zeit schrumpfen, wie von Zauberhand! Da passt doch gleich noch so ein schönes, altes Sprichwort:

Steter Tropfen höhlt den Stein.

Und vor allem seid nachsichtig und freundlich zu Euch!! Jeder noch so kleine Schritt ist ein Erfolg, der gefeiert werden darf.

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.

(Ist heute Sprichwort-Tag?? 😅)

Sprecht so mit Euch, wie ihr es mit eurer besten Freundin tun würdet. Motiviert Euch mit guter Musik, tanzt beim putzen,…

Alles ist erlaubt! Gestaltet Euren Morgen so, dass ihr die Dinge gerne tut. Denn dann werden sie auch erledigt und das ganze ist keine Pflichtveranstaltung mehr, sondern ein geliebter Begleiter im Alltag.

Leave a Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert